Das Blog für Lyrik, Prosa, Musik und Ton.

Schlagwort: berg (Seite 1 von 1)

Unter Tage

Ein Bergmann schiebt mit Muskelkraft
Seine Lore tief in den Stollen hinein,
Auf krummen Schienen poltert der Wagen
In ein Loch aus Dunkelheit und Stein.

Den Weg schon tausendfach gegangen,
Geschloss’nen Auges durch die Finsternis,
Doch flackert in seinem Innern müdes Verlangen,
Wonach, ist verborgen und ungewiss.

Der Bergmann verschmilzt mit Höhle und Mantel,
Von Felsen zerschlissen, notdürftig geflickt,
Sodann hält er an, sieht sich seltsam um,
Kohlrabenschwarz, wohin er auch blickt.

Seine Hände wandern in weite Taschen,
Zu Tage fördern sie Streichholz, Nachtkerze,
Ein Funke blitzt durch das dunkelste Dunkel,
Seitdem führt ihn das Licht durch die Schachtschwärze.

David Damm, 2022

Dieses Gedicht wurde im Rahmen der Juniverse-Challenge zum Begriff „Nachtkerze“ verfasst.

Ich mag

Ich mag, die Gipfel zu erklimmen,
Ich mag, durch breite Flüsse schwimmen,
Ich mag, auf wilden Pfaden gehen,
Ich mag, viel von der Welt zu sehen,
Ich mag, wie Schmetterlinge fliegen,
Ich mag, faul auf der Haut zu liegen,
Ich mag, wenn’s draußen stürmt und blitzt,
Ich mag, wenn du hier bei mir sitzt,
Ich mag kein schlechter Dichter sein,
Doch mehr als dich mag ich den Wein.

David Damm, 2022

Hagelberg

Ein Zimmermann werkte in Hagelberg,
Betrachtete trunken sein Nagelwerk,
Des Gipfelkreuz‘ Stange
Hielt leider nicht lange,
Das Holz hatte nämlich nur Spargelstärk‘.

David Damm, 2017