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Schlagwort: höhle (Seite 1 von 1)

Unter Tage

Ein Bergmann schiebt mit Muskelkraft
Seine Lore tief in den Stollen hinein,
Auf krummen Schienen poltert der Wagen
In ein Loch aus Dunkelheit und Stein.

Den Weg schon tausendfach gegangen,
Geschloss’nen Auges durch die Finsternis,
Doch flackert in seinem Innern müdes Verlangen,
Wonach, ist verborgen und ungewiss.

Der Bergmann verschmilzt mit Höhle und Mantel,
Von Felsen zerschlissen, notdürftig geflickt,
Sodann hält er an, sieht sich seltsam um,
Kohlrabenschwarz, wohin er auch blickt.

Seine Hände wandern in weite Taschen,
Zu Tage fördern sie Streichholz, Nachtkerze,
Ein Funke blitzt durch das dunkelste Dunkel,
Seitdem führt ihn das Licht durch die Schachtschwärze.

David Damm, 2022

Dieses Gedicht wurde im Rahmen der Juniverse-Challenge zum Begriff „Nachtkerze“ verfasst.

Bärenklau

Ein wachsamer Jäger aus Bärenklau,
Der hörte ein Brummen im Morgentau,
Schnell sprang er vor Schreck
In’s Höhlenversteck,
Doch waren’s nur Bienen auf Blumenschau.

David Damm, 2016