Das Blog für Lyrik, Prosa, Musik und Ton.

Kategorie: Lyrik (Seite 15 von 20)

Plön

Frau Biberin schwamm mal nach Plön,
Wo jeder so schick und so schön,
Zur Halb-Prinzeninsel
Und schwang ihren Pinsel
Mit Rouge und den Haartrocknerfön.

David Damm, 2016

Schmackofatz

Ich gönne mir ein Kügelchen,
Vielleicht nehm ich auch zwei,
Die Auswahl, die ist riesengroß,
Für jeden was dabei:

Spaghetti Bolognese?
Oder Birne Parmesan?
Avocado Gurken Chili?
Ich hab keinen Plan.

Tannenzäpfle Bier Sorbet?
Rote Bohnen Pfeffer?
Vanille Knoblauch kohlenschwarz?
Das ist doch ein Treffer.

Kugeln lustig kunterbunt,
Lecker Schleckerei,
Spucke lechzt in meinem Mund,
Doch, jetzt nehm ich drei!

David Damm, 2016

Erntezeit

Die Sonne steht über den Fluren,
Die Ähren so golden und prall,
Die Bauern verbringen’s Getreide
Und lagern es trocken im Stall.

Die Blätter der Bäume verfärben
Und schillern so gelblich im Wind,
Ach, könnt‘ ich dem Herbste entrinnen,
Er macht mein Gemüte so blind.

David Damm, 2016

Melz

Es gab einen Biber in Melz,
Dem juckte gewaltig der Pelz,
Er schrubbte mit Schlamm,
Mit Bürste und Schwamm,
Und hoffte, Frau Biber gefällt’s.

David Damm, 2016

Gütersloh

Ein Floh saß alleine in Gütersloh,
Das machte ihn traurig, er war nicht froh.
Doch dann kamen Leute,
Für ihn fette Beute,
Er piekste vor Freude in jeden Po.

David Damm, 2016

Rio

Es pesten drei Sportler durch Rio,
Die mampften ooch vorher nur Bio,
Den Sprintmarathon,
Den ham’se jewonn‘,
Mit Jold, Silber, Bronze im Trio.

David Damm, 2016

Biberach

Es lebte ein Biber in Biberach,
Der nagte nachts Bäume und blieb lang wach.
Frau Biberin kochte!
Ob er sie noch mochte?
D’rum gab es am Morgen mal wieder Krach.

David Damm, 2016

Paaren

Es suchte ein Biber in Paaren
Ein Shampoo zum Färben von Haaren,
Er dacht‘, es wär schlau,
Doch nun sind sie grau –
Er las nicht die Nebengefahren.

David Damm, 2016

Sterne

Es funkeln und leuchten da oben,
Die Sterne, die nachts hingeschoben,
Und wenn einer fällt
Vom Sternhimmelszelt,
Sind Tausende längst neu geboren.

David Damm, 2016

Die Kaulquappe

Quapp, quapp,
Quapp – p – p,
Kauli komm, komm her,
Du kleine Kaulquappe,
Quapp, quapp,
Quapp – p – p,
Dein kugeliger Kopf,
Deine keuchenden Kiemen,
Quapp, quapp,
Quapp – p – p,
Kauli komm und koste,
Knabber und schluck,
Quapp, quapp,
Quapp – p – p,
Du kriegst Krallen,
Bald kannst du kriechen,
Quapp, quapp,
Quapp – p – p,
Kletter auf mein Knie,
Du Frosch oder Kröte?
Quaaak, quaaak.
Quapp.

David Damm, 2016

Wellness in Wacken

Ein Musiker wollte nach Wacken,
Den Geist und den Körper entschlacken,
Das volle Programm,
Mit Bier und mit Schlamm,
Zum Schutz vor des Herzens Attacken.

David Damm, 2016

Rhein

Ein Schauspieler reiste zum Rhein,
Mit leichtem Gepäck über Stein,
Er suchte das Glück,
Ein goldenes Stück,
Und gabelte auf – ein Schwein.

David Damm, 2016

Bezugnehmend auf Kesslers Expedition »Mit Schwein am Rhein«.

Augenblick II – Sommer

Er findet bald ein lauschiges Plätzchen,
Zwischen Algen, Hechtkraut, Anemonen,
Hat sofort ein Auge geworfen –
Auf die Rose – will bei ihr wohnen.
Sie willigt ein, bietet ihm Schutz
Vor dem brennenden Sonnenschein,
Erfreut über diese willkommene Geste
Möcht‘ er ewig mit ihr zusammen sein.

Schmetterlinge kreisen durch die Lüfte,
Schwalben zwitschern es über dem Teich,
Der junge Fisch und die blühende Rose
Einander vernarrt und zugeneigt.
Gemeinsam verbringen sie Tag um Tag,
Von herrlichster Früh bis spätester Stund‘,
Sie lachen, sie leben, sie lieben sich,
Beschließen den trautesten, festen Bund.

David Damm, 2005

Das ist die sommerliche Fortsetzung des Gedichts vom Fisch und der Rose. Hier gehts zum ersten Teil, der den Frühling beschreibt.

Rom

Die Alte flog pfeilschnell nach Rom,
Und stoppte am hiesigen Dom,
Ein menschliches Wesen
Griff nach ihrem Besen,
Da hexte sie ihn zu ’nem Gnom.

David Damm, 2016

Eruption

Lass die Fingerspitzen gleiten
Über deine breiten Hüften,
Unter tiefe Klüften, Falten,
Bis die dürstend Spalten schwitzen.

Lass dir Abenteuer schmecken,
Über Lippen lecken, saugen,
Bis dir Mund und Augen gehen,
Bald in Flammen stehen – Feuer!

Lass die Gier in Brüsten zittern,
Dich von Berggewittern jagen,
Und Vulkane schlagen, gleißen,
Von den glühend heißen Lüsten.

David Damm, 2016

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Hunger

Ich hab Hunger, schon seit Stunden,
Hab im Kühlschrank nichts gefunden,
Liege nun in meinem Bett,
Träum‘, dass ich was drinnen hätt‘.

David Damm, 2016

Feuerwerkersinfonie

Hunderte Raketen zischen
Aus dem glühend Abschussrohr,
Pfeifen, krachen, explodieren,
Steigen in die Nacht empor.

Feuerwirbel, Herzen, Kugeln
Flimmern, blinken, blitzen grell,
Tanzballett zu lauten Klängen,
Melodiöses Karussell.

Sterne, die am Himmel leuchten,
Klein und groß und kunterbunt,
Zahllos flinke Schweifkometen,
Glitzern in der Abendstund‘.

David Damm, 2016

Feuerwerkersinfonie Collage

Grand Beton

Ich wohne jetzt im Grand Beton,
In schlichtem Grau, doch mit Balkon,
Mir ist als hätt‘ ich ’ne Vision
Von meinem Hotel Grand Beton.

Ich wohne jetzt im Grand Beton,
Die Leute kennen mich hier schon,
Ich habe Festnetztelefon
In meinem Hotel Grand Beton.

Ich wohne jetzt im Grand Beton,
Die Lage ist ein Lutschbonbon,
Es brummt und rattert monoton,
Vor meinem Hotel Grand Beton.

Ich wohne jetzt im Grand Beton,
Ganz oben wie auf einem Thron,
Sie glauben ich hätt‘ ne Million
Und mir gehört‘ das Grand Beton.

David Damm, 2016