Das Blog für Lyrik, Prosa, Musik und Ton.

Kategorie: Lyrik (Seite 8 von 20)

Rabauken

Rabauken
Auf Luftmatratzen,
Die Wellen toben,
Ahoi, wir sind Matrosen,
Unsinkbar.

David Damm, 2020

Eines von elf Elfchen, geschrieben am 11. 11., dem Elfchen-Tag.

Plötzlich

Plötzlich
Atemnot spüren,
Unbedingt tief Luftholen,
Sich eine Auszeit gönnen,
Erholen.

David Damm, 2020

Eines von elf Elfchen, geschrieben am 11. 11., dem Elfchen-Tag.

Uroma

Uroma
Hört etwas,
Raubt den Schlaf,
Ein Ticken im Schrank,
Nachts.

David Damm, 2020

Eines von elf Elfchen, geschrieben am 11. 11., dem Elfchen-Tag.

Melancholie

Melancholie
Am Morgen,
Chorgesänge der Vögel,
Huldigung der unberührten Natur,
Tagtäglich.

David Damm, 2020

Eines von elf Elfchen, geschrieben am 11. 11., dem Elfchen-Tag.

Ballerina

Ballerina
Am Strand,
Die Zehenspitzen kühlen,
Eine Welle braust heran,
Nässe.

David Damm, 2020

Eines von elf Elfchen, geschrieben am 11. 11., dem Elfchen-Tag.

Spuk

Spuk,
Abenteuer, Märchen,
Geschichten der Fantasie,
Erzählt über viele Generationen,
Naturverbunden.

David Damm, 2020

Eines von elf Elfchen, geschrieben am 11. 11., dem Elfchen-Tag.

Trocken

Trocken,
Ein Reptil
Im kahlen Gestein,
Chamäleon hofft auf Regen,
Heute.

David Damm, 2020

Eines von elf Elfchen, geschrieben am 11. 11., dem Elfchen-Tag.

Sommer

Sommer,
Ohne Badehose
Nicht ins Wasser,
Nass ist es trotzdem,
Erfrischend.

David Damm, 2020

Eines von elf Elfchen, geschrieben am 11. 11., dem Tag der Elfchen.

Flughafenballett

Flughafen Berlin-Tegel TXL, Otto Lilienthal

Auf dem Vorplatz rege Hektik,
Menschen kommen, gehen, eilen,
Ein oranges Fahrzeug hat
Aber Muße zum Verweilen.

Blinker blinken schon synchron,
Frontscheinwerfer leuchten auf,
Bürsten runter, Wasser Marsch,
Es beginnt der Putzschnelllauf.

Links, zwei, drei, vier, rechts, zwei, drei, vier,
Eine Runde rund herum,
Rückwärts um ein Hindernis
Wird der Kehricht weggesummt.

Nun noch eine Pirouette,
Zum Finale eine Acht,
Glänzend strahlt es auf dem Vorplatz,
Blitzblank sauber ist’s gemacht.

Nur hat man den Putz vergessen
An dem Eck vor’m Abflugdeck,
Dort wo Lilienthal am Boden
Liegt in Staub und Aschedreck.

David Damm, 2020

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Pflanzplan

Tulpen und Hyazinthen
Setz‘ ich nach hinten,
Rosen mit Dornen
Pflanz‘ ich nach vornen,
Und in die Mitte
Kommt eine Margerite.

David Damm, 2020

Im Walde

Hein war auf der Suche
Nach einer Hainbuche,
Nach etlichen Stunden
Hat‘ er sie gefunden.

Horst, eine Lehrkraft,
War auf dem Forstlehrpfad,
Studierte die Fichte
Und des Nachbarn Nichte.

Hubertus, im Traume,
Lag unter’m Nussbaume,
Versunken im Moose
In lässiger Pose.

Hans mit der Brille,
War leise, ganz stille,
Saß zitternd im Wald,
Denn nackt wurd‘ ihm kalt.

David Damm, 2020

Stralsund

Es suchte ein Sammler in Stralsund
Im Hafen direkt hinter’m Stahlspund,
Doch selbst nach drei Wochen
Fand er keinen Rochen,
So tat er ’s Gesuch an ’nem Pfahl kund.

David Damm, 2020

Moskau

Die einsame Zarin von Moskau
Rief Jünglinge in ihren Schlossbau,
Es ritten Millionen
Zum Krönen und Thronen,
Doch etliche starben im Rossstau.

David Damm, 2020

Der Maler

Es war einmal ein Maler,
Der hatte wenig Taler,
Das Portemonnaie mal voll, mal leer,
Ging er mit seinem letzt‘ Salär
Zum Baumarkt, kaufte Farbeimer,
Die riesengroß und schrecklich schwer,
Doch dann geschah ihm ein Malheur
Er rutschte aus, es schmerzte sehr,
Ein Klatschen drang ihm zum Gehör,
Die Eimer flogen, war’n rasch leer –
Seitdem ist er kein Maler mehr.

David Damm, 2020

Die Himmelsleiter (Himmel über Berlin)

Die Leiter zum Himmel steig ich hinauf,
Erklimme sie Sprosse um Sprosse,
Allmählich verklingen die Rufe der Stadt,
Hier wo man Höhe und Weitblicke hat,
Erzitternd auf dem Dachgeschosse.

Es gurren die Tauben, die Möwe kreischt,
Und unten plätschert die Spree,
Zwei bronzene Spitzen zerteilen die Welt,
Ein Himmel, der fast auseinander fällt,
So wie ich am Abgrunde steh.

Die silberne Kugel dreht sich im Wind,
Ich kann sie ja fast schon berühren,
Gewagt ist der Sprung aufs Kinderkarussell,
Mein Herz pocht laut und rast irre schnell,
Lässt Freiheit und Leben mich spüren.

David Damm, 2020

Sommer am Meer

Wenn Stürme durch die Lande weh’n,
Und Herbste, Winter, Frühling geh’n,
Dann steh’n wir zwei am großen Meer,
Die Wellen gehen hin und her,
Die Sonne sinkt und leuchtet aus,
Ich halte einen Blumenstrauß
Und schenk‘ ihn dir bei Mitternacht,
Bezeugt von funkelnd‘ Sternenpracht.

David Damm, 2020

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Blumen

Blumen,
Leuchtende Farben,
Überall summen Bienen,
Tragen Pollen an Beinchen –
Erntezeit.

Nachtruhe.

Sonnenaufgang,
Tautropfen schimmern,
Aronstab, Ballonblume, Clematis,
Unzählige Rosen, Taglilien, Lichtnelken –
Blumen.

David Damm, 2020

Dieses Gedicht wurde im Rahmen der Juniverse-Challenge verfasst.

Tausend Tomaten

Tausend kleine Tomaten
Hängen in meinem Garten,
Ich kann es kaum erwarten,
Bis ich sie ernten kann.

Noch sind es grüne Bälle,
Doch bald geht es ganz schnelle,
Dass ich sie auf der Stelle
Mir einverleiben kann.

Bestimmt in ein paar Tagen,
Wenn sie sich Rot auftragen,
Dann werde ich es wagen,
Bis dahin bleib’n sie dran.

So muss ich mich noch zügeln,
Werd‘ graben in den Hügeln,
Die Gartenschürze bügeln,
Zieh‘ sie zur Ernte an.

David Damm, 2020

Dieses Gedicht wurde im Rahmen der Juniverse-Challenge verfasst.

Annas Farm

Anna macht‘ am Tag Spagat,
Harald sah das ganz als Spaß,
Danach aß man Blattsalat,
Manchmal gab’s dann Ananas.

Annas Lamm kam ganz rasant,
Harald nahm das Lamm an’s Band,
Das Alpaka sprang galant,
Was das Lama lahm gar fand,
Annas Gans saß da am Rand,
Fraß das Gras, was grad da stand.

Nachts ward’s kalt, das gab Alarm,
Anna lag an Haralds Arm.
Anna – das war Haralds Spatz,
Harald – das war Annas Schatz.

David Damm, 2020

Dieses Gedicht wurde im Rahmen der Juniverse-Challenge verfasst.

Die süße Versuchung

Fritzchen stand auf einer Leiter,
Spross‘ um Sprosse stieg er weiter,
Süße Früchte gab’s dort oben,
Hätt‘ sie gern in‘ Mund geschoben.

Als er nach den Kirschen langte,
Schrak er, weil die Leiter schwankte,
Zweimal hin und her – sie wippte,
Bis sie auf den Boden kippte.

Fritzchen hatte’s fast verpennt,
Griff im letzten Schreckmoment
Nach dem starken Kirschbaumast,
Dieser hielt die ganze Last.

Fritzchen fing nun an zu schwingen,
Doch es wollt‘ ihm nicht gelingen,
Zwischen Kirschen und den Blättern
Auf den Ast hinauf zu klettern.

Und so hing er schon ’ne Weile,
Ohne Rettungskletterseile,
Und sobald er dieses dachte,
Gab der Ast nach – und es krachte.

Fritzchen, der am Boden saß,
Griff nach links und rechts und aß,
Stopfte sich die Wangen voll
Bis der Saft aus diesen quoll.

Und nach vielen Schlemmerstunden
War’n die Kirschen ganz verschwunden,
Fritzchen schlief zufrieden ein
Mit ’nem dicken Bäuchelein.

David Damm, 2020

Dieses Gedicht wurde im Rahmen der Juniverse-Challenge verfasst.