Das Blog für Lyrik, Prosa, Musik und Ton.

Schlagwort: liebe (Seite 2 von 3)

Philharmonie

Sie wuschelte durch Phils Haar, Moni lachte,
Tausend Diamanten funkelten,
Und soviel Harmonie durchströmte ihre Brust,
Dass sie am liebsten vor Glück
In die Wellen am Ufer
Der Philharmonie gesprungen wäre.

David Damm, 2017

Tausend Meilen

Tausend Meilen will ich gehn,
Nur um dich ganz nah zu sehn,
Dich in meinen Armen halten
Und die Zukunft mitgestalten.

David Damm, 2005

Zwiegespräch im Zoo

Es stand in einem Zoo allein
Ein Flamin-Go auf einem Bein.
Das Känge-Ruh sprach durch den Zaun:
»Nun sieh mal zu, du armer Clown,
Nimm deine Beine in die Hand,
Zieh Leine in ein fernes Land!«

»Das ist so leicht dahin gesagt,
Ich fühl mich wohl und bin gefragt,
Mein pinkes Kleid hab ich drapiert
Und flink werd ich fotografiert,
Die Gäste seh’n mich staunend an,
Weil ich das Steh’n am schönsten kann.«

»Du selbstgerechtes Vögelein,
Sei nicht so dumm, du bist allein,
Willst du denn nicht ein Herz berühr’n?
Und Liebe in den Federn spür’n?«
Da wandte sich der Flamin-Go
Und zeigt‘ pikiert den pinken Po.

David Damm, 2017

Vergieß mein nicht

Vergieß mich,
Vergieß mich nicht,
Vergieß mich,
Vergieß mich nicht,
Vergieß mich,
Vergieß mich nicht,
Vergieß mich –
Dachte das

Wasser
In der
Gieß
k
a
n
n
e

David Damm, 2017

1000 Tulpen

Tausend Tulpen steh’n da draußen
Vor der Tür und künden dir
Von dem Frühling meines Herzens
Und der Sehnsucht, die floriert.

David Damm, 2017

Wegweiser

Es brennt ein Lichtlein auf dem Sims,
Das Fenster steht geöffnet,
Und wenn der Wind nur leise geht,
Dann findest du den schmalen Weg
Zu meines Herzens Pforte.

David Damm, 2017

Augenblick IV – Winter

Jede Nacht starrt sie in die Ferne,
Trotzt Wind, Schnee und Eis.
Betrachtet so den Sternenhimmel,
Umgeben von schillerndem Weiß.
Der Winter zerrt an ihren Kräften,
Doch sie gibt ihn niemals auf,
Aug’ in Aug’ sehen sie sich an,
Das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Tränen rollen über ihre Wangen,
Ein heftiger Sturm kommt auf,
Gefrieren zu funkelnden Perlen,
Zersplittern und fliegen hinauf.
Im glitzernden Dunkel der finsteren Nacht
Erstrahlt die Hoffnung und scheint,
Im Sternzeichen der fischenden Rose
Auf ewig beisammen vereint.

David Damm, 2005

Hiermit endet das Gedicht vom Fisch und der Rose. Zum Nachlesen der vorherigen Teile gehts hier zum Frühling, Sommer und Herbst.

Kleiner Stern

In jeder dunklen klaren Nacht,
Die Sterne hoch am Himmelszelt,
Mit Glitzerfunkeln still bedacht,
Bereisen strahlend diese Welt.

Der Mond erwacht mit gelbem Schleier,
Selbst müde grüßt er die Planeten,
Winkt zag der hübschen Cassiopeia,
Im Flug umtanzt von Schweifkometen.

Und dann ein Stern, so hell und klein,
Steht da, von mir berührt, und lacht,
Und leuchtet tief ins Herz hinein,
Tagaus, tagein und Nacht für Nacht!

David Damm, 2008

Augenblick III – Herbst

Gummistiefel waten durch das Moor,
Und halten am Ufer zur Rast,
Die finstere Schlinge wird ausgeworfen,
Die Versuchung wird ihm zur Last.
Blitz und Donner, Naturgewalten,
Prasselnder Regenschauer,
Aufgegeben, zugeschnappt,
Versunken in elender Trauer.

Während er flog, hat er sie angeschaut.
Er sah ihr tief in die Augen.
Sie erwiderte seinen Blick,
Am Himmel flogen weiße Tauben.
Glückshormone schossen durch ihre Adern,
Erfüllten sie mit Glückseligkeit.
Tränen fielen, Freudentaumel,
Ende der gemeinsamen Zeit?

David Damm, 2005

Das ist die herbstliche Fortsetzung des Gedichts vom Fisch und der Rose. Hier gehts zu den vorherigen Teilen vom Frühling und Sommer.

Der Hausspatz

spatzen-am-meisenknoedel

An einer Ecke in Berlin
Schwingt an ’nem Straßenschild
Ein Meisenknödel hin und her,
Und macht die Spatzen wild.

Sie kommen aus dem Waldgesträuch
Und piepsen keck mit Lust,
Ein Sonnenblumenkern, der schmeckt,
Und stärkt die schmale Brust.

Die Menschen fegen durch das Laub,
Die Spatzen fliegen flach,
Sie stieben fort als flinker Schwarm,
Und landen auf dem Dach.

Der Schornstein raucht, der Himmel blaut,
Die dünnen und die dicken,
Die hocken sich im Sonnenschein
Auf’s Fensterbrett und picken.

Der Giebel ist aus rauhem Holz,
Dahinter Gelb vom Stroh,
Ein Spatz schlüpft durch den engen Spalt,
Und haust dort warm und froh.

November liegt schon in der Luft,
Es tschilpt ein kleiner Matz,
Gefüttert werden möcht‘ er liebst
Von seinem Elternspatz.

David Damm, 2016

 

Was alles durch geht

Vater geht durch die Straßen.
Arbeit geht durch die Hände.
Wasser geht durch die Rohre.
Mutter geht durch die Küche.
Liebe geht durch den Magen.

David Damm, 2016

Mutschekiepchen

Auf der Haut trägst du die Pünktchen,
Ungezählt vom Sonnenschein,
Jedes flammt in mir ein Fünkchen,
Und mein Herz soll deines sein.

Flieg, mein kleines Mutschekiepchen,
Sonnenblumenfeuerland,
Sei mein allerliebstes Liebchen,
Komm zurück, nimm meine Hand.

David Damm, 2016

Como

Ein Single verreiste nach Como
Und gönnte sich Luxus im WoMo,
Um sich zu erholen
Von Liebeskapriolen,
Verknallte sich aber in Momo.

WoMo = Wohnmobil

David Damm, 2016

Biberach

Es lebte ein Biber in Biberach,
Der nagte nachts Bäume und blieb lang wach.
Frau Biberin kochte!
Ob er sie noch mochte?
D’rum gab es am Morgen mal wieder Krach.

David Damm, 2016

Augenblick II – Sommer

Er findet bald ein lauschiges Plätzchen,
Zwischen Algen, Hechtkraut, Anemonen,
Hat sofort ein Auge geworfen –
Auf die Rose – will bei ihr wohnen.
Sie willigt ein, bietet ihm Schutz
Vor dem brennenden Sonnenschein,
Erfreut über diese willkommene Geste
Möcht‘ er ewig mit ihr zusammen sein.

Schmetterlinge kreisen durch die Lüfte,
Schwalben zwitschern es über dem Teich,
Der junge Fisch und die blühende Rose
Einander vernarrt und zugeneigt.
Gemeinsam verbringen sie Tag um Tag,
Von herrlichster Früh bis spätester Stund‘,
Sie lachen, sie leben, sie lieben sich,
Beschließen den trautesten, festen Bund.

David Damm, 2005

Das ist die sommerliche Fortsetzung des Gedichts vom Fisch und der Rose. Hier gehts zum ersten Teil, der den Frühling beschreibt.

Eruption

Lass die Fingerspitzen gleiten
Über deine breiten Hüften,
Unter tiefe Klüften, Falten,
Bis die dürstend Spalten schwitzen.

Lass dir Abenteuer schmecken,
Über Lippen lecken, saugen,
Bis dir Mund und Augen gehen,
Bald in Flammen stehen – Feuer!

Lass die Gier in Brüsten zittern,
Dich von Berggewittern jagen,
Und Vulkane schlagen, gleißen,
Von den glühend heißen Lüsten.

David Damm, 2016

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Sonnenschein

Guten Morgen, strahlender Sonnenschein,
Bringst klares Licht in mein Leben hinein,
Errettest mich aus dem Dunkel der Nacht,
Bist der Stern am Himmel, der zu mir lacht.

David Damm, 2007

Klein Zicker

Die Schäferin saß in Klein Zicker
Beim Picknicken mit einem Kicker.
Es wachte ihr Hündchen
Beim Schäferleinstündchen,
Und bald wurd‘ ihr Bauch rund und dicker.

David Damm, 2016