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Brittas Wunsch

Zuhause sitzt Britta am Tisch und ist still,
Sie grübelt, was sie vom Leben noch will.
Der Ritter von gestern war echt Overkill,
Bestellte im Cafe ’ne Suppe mit Krill,
Und erst seine Zither, die klang schrecklich schrill,
So einen braucht sie nicht als täglichen Thrill.

Doch wohnt nebenan nicht der niedliche Phil,
Auf seiner Fensterbank steht ein Topf Dill,
Und hatte der nicht ’nen elektrischen Grill?
Na klar, das ist es, was Britta jetzt will!
Der Phil ist so lieb, der kann kein Unbill –
Sofort klingelt Britta bei ihm und will chill’n.

David Damm, 2021

Mit diesem Gedicht ist die kleine Britta-Trilogie komplett. Alle drei Gedichte (dieses, Blind Date und Brrrrr) wurden von mir noch mit einem comicartigen Bild versehen.

Blind Date

Eine junge Frau, ihr Name ist Britta,
Geht nachmittags in ein Cafe,
Verabredet ist sie mit einem Ritter,
Vielleicht eine dumme Idee?

Er ist schon da und spielt auf der Zither,
Die Rüstung, die rostet und quietscht,
Ein trauriger Anblick, kein Glamour und Glitter,
Womit hat sie das nur verdient?

Sie bestellt sich Kaffee und Mandelsplitter,
Der Anstand gebietet es ihr,
Der Kuchen ist trocken, der Kaffee ist bitter,
Rasch zahlt sie, es ist kurz nach Vier.

Beim Gehen verfängt sich ihr Absatz im Gitter,
Sie schwankt und greift nach dem Tisch,
Die Tischdecke fliegt und der Kaffee Melitta
Ergießt sich dem Ritter im Schritt.

David Damm, 2021