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Mystery Blogger Award

Ich habe nicht schlecht gestaunt, als Audrey von »Audrey im Wanderland« mir vor einiger Zeit den Mystery Blogger Award verliehen hat.

Vielen, vielen Dank! 🙂

Auch wenn dieser Award ein bisschen wie ein Kettenbrief daher kommt, möchte ich ihre Bitte nicht abschlagen und mich ihren Fragen stellen. Ehrensache! Hoffentlich kommen jetzt nicht andere auf die gleiche Idee und überschwemmen mich mit Nominierungen. Ein Award pro Jahr reicht doch völlig. Der Preis der Leipziger Buchmesse wird ja schließlich auch nur einmal im Jahr vergeben. 😉

Der Award

Der Mystery Blogger Award wurde von Okoto Enigma erfunden. Sie ist selbst Bloggerin und hatte irgendwann die Idee, ihren Followern richtig gute Blogs vorzustellen, die sie selbst regelmäßig liest, die aber ihren Lesern vielleicht noch unbekannt waren. Gleichzeitig sollte damit einfach »Dankeschön« für die unzähligen lesenswerten Beiträge gesagt werden.

Die Nominierung

Ich wurde von Audrey nominiert und möchte sie euch kurz vorstellen. Audrey läuft gerne. Sie unternimmt am liebsten Mehrtageswanderungen (man könnte auch sagen: Mehrwochenwanderungen) und schildert ihre Erlebnisse so lebendig und unterhaltsam, dass man glaubt, man hätte die Wanderung mit ihr gemeinsam erlebt. Wenn eine Tagesetappe einfach nur öde ist, sie niemandem begegnet und zu allem Überfluß das Wetter nervt, dann schafft sie es in jeder noch so aussichtslosen Situation mit ihren inneren Monologen und verrückten Gedanken ein Schmunzeln beim Leser hervorzuzaubern.

Ich bedanke mich recht herzlich bei dieser jungen Dame, die mich mit den folgenden Worten nominiert hat:

David von Silbenton, dessen Wortwitz in seinen teils kleinen Zeilen so groß ist, dass ich mir wünschte, selbst darauf gekommen zu sein, muss ich ebenfalls dringend nominieren, denn er bringt mich mit seinen Texten immer wieder zum Lachen.

Audrey im Wanderland

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Wolkenraumschiff

Wolkenraumschiff über Berlin

Gestern am frühen Abend hatte es über Berlin Regen und Gewitter gegeben, was sich schon zur Mittagszeit mit seltsam bedrohlichen Wolkenformationen andeutete. Ich war unterwegs, sah in den Himmel und dachte zunächst: wie schön, ein Regenbogen. Mich wunderte nur, dass der so blass war und die Sonne auch gar nicht in meinem Rücken stand. Ich sah genauer hin und stellte fest, dass es sich um einen Ring handelte, der eine Wolke fest umschloss. Und siehe da, links davon, etwas schwächer, gab es weitere Ringe. Faszinierend! Ich schoss ein Beweisfoto und betrachtete das Schauspiel noch einen Augenblick. Meine Phantasie wurde beflügelt und suggerierte mir bald darauf ein schwebendes Raumschiff über Berlin. Das Raumschiff Enterprise!

Möglicherweise handelt es sich hierbei um das Wetterphänomen der Lenticularis-Wolken (Linsen-Wolken). Was mich jedoch irritiert: eine Internetsuche brachte hervor, dass diese in der Nähe von Bergen oder Gebirgen entstehen. Weiß jemand mehr dazu?

Schicke Stricksitze

Die letzten Tage ist es nochmal richtig kalt geworden. Tagsüber um 0 Grad, nachts teilweise -10. Wenn es dann etwas Schnee in Berlin gegeben hätte, hätte es doch noch ein Winter werden können. Stattdessen freuen wir uns schon seit Anfang Januar über blühende Kirschbäume, klingende Schneeglöckchen und leuchtende Winterlinge. Inzwischen stecken die Krokusse ihre farbigen Köpfe hervor und von den Tulpen gucken schon die Spitzen aus der Erde. Zu alledem gab es mehrere Tage hintereinander Sonnenschein, wahrlich eine Freude, aber damit einhergehend auch klare klirrende Nächte.

Wie schön wäre es da, beim Warten auf den Bus, weil der wieder zu spät kommt, auf den Haltestellensitzen im Sonnenschein warten zu können. Bloß sind die so arschkalt, dass man sich beim Setzen sofort den Hintern abfriert. Doch in Steglitz hat sich jemand eine elegante Lösung für dieses Problem überlegt und sofort in die Tat umgesetzt: Stricküberzieher für verschiedene Haltestellensitze der BVG. Und damit ein bisschen mehr Farbe zum monotonen Himmelblau und eintönigen Gelb der Busse hinzu kommt, gibt es die dort sogar in Rot, Dunkelblau und Grau. Grau als Erinnerung an die grauen Wintertage. 😉

Potsdam – Unterwegs im Licht

Als ich gestern Nachmittag mit der S-Bahn von Berlin nach Potsdam fuhr, brach urplötzlich die Wolkendecke auf und ließ beide Städte für einen kurzen Moment unter blauem Himmel im Sonnenlicht erstrahlen. Vom Potsdamer Hauptbahnhof über die Lange Brücke gehend, sah ich die erhabene, kupferne Kuppel der Nikolaikirche. Da es bis zum Abendlicht noch ein gutes Stündchen dauern würde, wollte ich mir Potsdam zum ersten Mal von dort oben anschauen.

Zunächst hieß es, auf den Einlass zum Aufstieg zu warten, da maximal vierzig Personen gleichzeitig auf die Kuppel gelassen werden. Anschließend musste ich ein Ticket für fünf Euro am Automaten auf der Empore ziehen und noch einmal warten, bis das Drehkreuz in regelmäßigen Abständen den Weg zum Aufstieg frei gibt. Neben der Tür hängt dafür eigens ein Monitor mit einem rückwärts zählendem Countdown.
Die Wartezeit ließ sich sinnvoll überbrücken, indem ich den Chorklängen im Kirchenraum von oben herab lauschte. Für das deutsch-französische Chorkonzert am Abend wurde die Aufstellung geprobt und der letzte Feinschliff vom Chorleiter  vorgenommen. Die Wände hinter dem Altar und der Orgel wurden in pink beleuchtet.

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Stunde der Wintervögel 2018

Vom 5. bis zum 7. Januar fand die Stunde der Wintervögel statt. Der NABU ruft seit 2011 alle Freiwilligen dazu auf, an der Vogelzählung teilzunehmen, um so die Bestände überall gleichzeitig erfassen zu können. Der Termin wird immer auf ein Wochenende von Freitag bis Sonntag gelegt, um möglichst vielen Naturfreunden die Teilnahme zu ermöglichen. Dazu muss man sich nur für eine Stunde an einen Ort der Wahl in die Natur begeben und dort die maximal erspähte Anzahl jeder anwesenden Vogelart notieren. Am besten hat man ein Fernglas dabei und gegebenenfalls ein Bestimmungsbuch oder die App »NABU Vogelführer«. Die Ergebnisse werden dann über ein Online-Formular beim NABU eingegeben.

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Bücherkauf mit Gewinn

Seit einem halben Jahr lag ein Büchergutschein im Wert von 20 Euro in meinem Schrank und wartete darauf, eingelöst zu werden. Nach einer Stöberstunde auf mehreren Etagen im Buchladen hatte ich drei kleine Bücher gefunden, die den Wert bestmöglich ausschöpfen sollten.
Ich legte die Bücher auf den Tresen an der Kasse. Die Kassiererin scante eines nach dem anderen ein und nahm dann meine Plastikgeld-Gutscheinkarte. Zu meinem Erstaunen erhielt ich neben den drei Büchern noch Geld zurück. Sogar mehr als auf der Karte war, nämlich genau 21. Wie konnte das passieren? 🙂

Buchblog Award 2017

Ich habe mich mit meinem Blog »Silbenton« für den zum ersten Mal verliehenen Buchblog Award 2017 beworben. Mein Blog wurde auf die Longlist aufgenommen und steht dort mit 400 anderen Bücherblogs zur Abstimmung. Wenn dir »Silbenton« gefällt, dann würde ich mich freuen, wenn du hier für mich auf den »Daumen hoch« klickst. 😉

»Silbenton« kommt aus Berlin und bietet dir eine bibliophile Mischung aus Buchbesprechungen, Berichten von Veranstaltungen und Buchmessen sowie lyrischen und prosaischen Texten. Suchst du Anregungen zum Schreiben? Dann besuche das kreative Schreibcafé im Blog. Lass dich von Wortkreationen überraschen und lausche den naturnahen, romantischen, verrückten oder erheiternden Versen.

www.buchblog-award.de/news/portfolio/silbenton/

Russisches Terzett

Oktober 2007. Es sind erst wenige Wochen seit der Eröffnung des neuen, riesigen Einkaufszentrums ALEXA unweit des Alexanderplatzes vergangen. Am ersten Tag wurde das Haus so sehr von Schnäppchenjägern belagert und gestürmt, dass es gleich zu einem Sachschaden in Höhe von mehreren Zehntausend Euro kam. Schuld daran war ein Elektronik-Fachmarkt mit 8000 m² Fläche auf vier Etagen, der beispielsweise Drucker zu einem Preis von 30 Euro verschleuderte. Jedenfalls konnte man es dann eine Woche später, ohne erdrückt zu werden, wagen, das Gebäude zu betreten. Was soll ich sagen, es ist wie jedes andere Kaufhaus, zusammengewürfelt aus vielen kleinen und wenigen großen Geschäften. Aber genau jenes hat die Welt, oder sagen wir die Stadt, sicherlich gebraucht.

Lena Gorelik: Meine weißen Nächte

Mein Rundgang durch die verschiedenen Etagen fiel verdammt spärlich aus, obwohl ich auch nicht die Absicht hatte, irgendetwas zu kaufen. Immerhin wurde ich doch noch in einer Buchhandlung fündig. Riesige Kisten randgefüllt mit Mängelware an Büchern. Und ein einziges zu einem unschlagbaren Preis von 1,50 Euro (wenn sich die Anfahrt damit nicht schon gelohnt hatte) fiel mir nach ausgiebiger Suche in die Hände.

Der Umschlag mit einer bunten Reihe von Matroschkas am Rand und anderen Zeichnungen fiel mir auf. Und kam mir bekannt vor, als hätte ich dieses Buch schon einmal anderswo in der Hand gehabt: »Meine weißen Nächte«. Als Taschenbuchausgabe. Und als ich den Text auf der Rückseite las, war mir klar: das ist meins.

Lena Gorelik beschreibt in Episoden die Auswanderung ihrer Familie von St. Petersburg nach Deutschland. Immer wieder erfolgen Zeitsprünge vor und zurück und bringen dem Leser schrittweise das Erlebte und die Beweg- und Hintergründe der Familie nahe. Den roten Faden durch das Buch bildet die Beziehung zu ihrem Freund Jan, die aber auf eine harte Probe gestellt wird, als der russische Ex-Freund Ilja auftaucht. Gorelik schildert ihre Erzählungen mit einfacher Sprache, aber so glaubwürdig, dass es mir echte Freude bereitet hat. Ein kurzweiliger, unterhaltsamer Roman.

Michail Jelisarow: Die Nägel

Das obige Buch, die russische Geschichte, gefiel mir so sehr, dass ich mehr von solchen lesen wollte. Ich wußte auch noch, dass ich daheim einiges im Schrank haben müsste und fand von Michail Jelisarow: »Die Nägel«. Weiterlesen

Erdbeerkekse

Gepfefferte Erdbeerkekse
Schmecken dem fetten Esel besser,
Wenn der erste Schnee der Elfen
Zehn erlesene Erdbeeren bedeckt.

David Damm, 2017

Schräg

Eine Schräge ist schräg,
Eine Gerade ist gerade,
Eine gerade Schräge ist schräg,
Aber eine schräge Gerade ist schief.

Schräg oder schief?
Was ist der Unterschied zwischen den Wörtern?
Gibt es überhaupt einen?

Frühling im Anflug

Der Tag beginnt noch einmal blau, ich höre die Wildgänse rufen. Zwischen den kahlen Ästen der Bäume kann ich sie nicht erspähen.

Mittags zeichnet sich eine kleine Wolke ab, ganz zart verwirbelt weht sie über den Himmel. Ein Schwarm Graugänse, jetzt ist mein Blick frei, zieht nach Osten. Die vordere V-Formation birgt zweihundert Tiere, die zweite etwa fünfzig. Ihre Schreie gellen über die Stadt. Tausende fliegen im Laufe des Tages über Berlin.

Nachmittags verdichten sich die Wolken. Die Sonne sucht sich ihren Weg und ergießt ihre Strahlen aus dem goldenen Schmelztiegel in die Zwischenräume.

Rasch wird es dunkel, das Restlicht ist um 6 verschwunden. Ich schwitze in meiner Winterjacke. Mütze, Schal und Handschuhe landen als überflüssiger Ballast im Rucksack. Es beginnt zu tröpfeln. Von den feuchten Straßen steigt ein Duft hinauf, genau so wie nach einem warmen Sommerregen. Es riecht nach Frühling.

16. Februar 2017

NEBEL | LEBEN

Zuerst entsteht aus dem Nebel das Leben.
Und dann liegt das ganze Leben im Nebel vor uns.

Die Wörter »Nebel« und »Leben« bilden zusammen genommen ein Palindrom, d.h. sie ergeben vorwärts wie rückwärts gelesen den gleichen Begriff: »Nebelleben«.

Zugegeben, in diesem Fall ist es ein Kunstwort, aber es lässt sich wunderbar damit spielen. Aus der Oulipo-Bewegung kommt zum Beispiel die Wortleiter. Dazu wählt man zwei Begriffe aus und versucht dann, indem man in jedem Schritt genau einen Buchstaben verändert, von dem einen Wort zum anderen zu kommen. Wörter mit vier oder fünf Buchstaben bieten sich an, da es meist machbar ist. Bei längeren Wörtern kann es passieren, dass es keine Verbindung gibt. Es gibt in der Regel mehrere Lösungen, aber man sollte versuchen, eine kürzeste zu finden.

NEBEL
NABEL
GABEL
GABEN
GEBEN
LEBEN

Ein weiteres bekanntes Palindrom ist das »Regallager«. Welche Wortleiter gibt es hier von »Regal« zu »Lager«?

Frohe Weihnachten 2016

Ich wünsche all meinen Leserinnen und Lesern besinnliche Weihnachtsfeiertage! Und sollte etwas Langeweile aufkommen, so geben die fünf Grusskarten manch kleine Denkaufgabe. 😉 Viel Spaß beim Rätseln!

Augenblick IV – Winter

Jede Nacht starrt sie in die Ferne,
Trotzt Wind, Schnee und Eis.
Betrachtet so den Sternenhimmel,
Umgeben von schillerndem Weiß.
Der Winter zerrt an ihren Kräften,
Doch sie gibt ihn niemals auf,
Aug’ in Aug’ sehen sie sich an,
Das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Tränen rollen über ihre Wangen,
Ein heftiger Sturm kommt auf,
Gefrieren zu funkelnden Perlen,
Zersplittern und fliegen hinauf.
Im glitzernden Dunkel der finsteren Nacht
Erstrahlt die Hoffnung und scheint,
Im Sternzeichen der fischenden Rose
Auf ewig beisammen vereint.

David Damm, 2005

Hiermit endet das Gedicht vom Fisch und der Rose. Zum Nachlesen der vorherigen Teile gehts hier zum Frühling, Sommer und Herbst.

Die Tüte

Eine große weiße Plastiktüte mit blauer Aufschrift steht auf dem Sitz neben dem Mann in der S-Bahn. Die Beine hat er zusammen gezogen und die Hände dazwischen geklemmt.
An seinem linken Fuß steht eine Bierflasche auf dem Boden. Er greift nach ihr, nimmt den letzten Schluck und kramt dann in der Tüte. Mit gerötetem Gesicht, einer Knollnase und dünnem Haar erinnert er an Harald Juhnke. Er tauscht die Flasche gegen eine volle aus. Die Verschlusskappe zischt und er kostet von ihrem Inhalt.
Auf der Tüte steht: »Achtung! Patienten-Eigentum!«

Eine Million Bücher

In einer Lagerhalle in Berlin-Tempelhof findet der Abverkauf von über einer Million Bücher zu je einem Euro statt. Die Bücher dort sind die Überreste eines Buchgroßhandels aus Köln, der Pleite gegangen ist. Die Buchhandlung nahm Restauflagen von den Verlagen zu einem guten Preis ab und verkaufte diese als preisreduzierte Mängelexemplare weiter. Das Konzept ist jedoch auf Dauer nicht aufgegangen und nun werden die Bücher regelrecht verscheuert. Nachdem erst einige Monate in Köln der Abverkauf statt fand, hat man nun unzählige LKW-Ladungen voll mit Bücherpaletten nach Berlin gekarrt. Keine Frage, da musste ich hin!

1.000.000 Bücher – je 1 Euro

In der Nähe des U-Bahnhofs Alt-Mariendorf hinter der Großbeerenstraße steht die unscheinbare Lagerhalle in einem Industriegebiet. Ein selbst gezimmertes Hinweisschild weist auf den letzten Metern den Weg in die richtige Richtung zum Eingang. Die automatischen Schiebetüren öffnen sich und es offenbart sich eine Halle von mehreren hundert Quadratmetern. Vom Kunstlicht hell erleuchtet stehen dicht aneinander gereiht Palette um Palette. Wild umher stobende Bücher quillen aus den Paletten hervor. Die Transportboxen drohen aus ihren Nähten zu platzen. Ich werde schlicht von der Fülle erschlagen.

Ich nehme mir jede einzelne Reihe vor, um ja kein vermeintliches Schätzchen zu übersehen. Doch das wird eine Mammutaufgabe. Es gibt etliche Kochbücher, Kinderbücher, Krimis, Romane und Groschenheftchen. Häufig eine ganze Palette von einem Buch. Aber dann wird schnell klar, dass die allerbesten Sachen schon weg sind oder vielleicht nie gegeben hat. Zwei Stunden wühle ich mich durch die Bücherstapel mit Literatur aus den vergangenen 20 Jahren und finde dann doch sieben kleine Dinge, die mich interessieren.

1.000.000 Bücher

Zuerst sei das PC-Spiel Boulderdash genannt. Ich fand es irgendwo zwischen ein paar wenigen DVDs und musste es mitnehmen, weil es mich an das Original auf dem C64 erinnerte. Das Spiel war Kult und ich musste es haben. Für einen Euro. Geschenkt!

Zwischendrin gabs immer wieder mal ein paar CDs: manche mit Schlagermusik aus den 90ern, mit Daniela Katzenberger und sogar ein paar Hörbücher. Ich habe drei gefunden, die mir gefallen haben:

  • »Diamantenfieber« von Ian Fleming
  • »Sakrileg« von Dan Brown
  • »Am schönsten Arsch der Welt« von Bernhard Hoëcker

Und nun zu meinen Highlights – den Büchern. Sie haben mich regelrecht angesprungen und ich wollte auch nicht mit leeren Händen nach Hause gehen. Und so habe ich doch tatsächlich zwei Poesiebücher in dem riesigen Wust gefunden. »Die schönsten Gedichte« von Friedrich Schiller mit Klassikern wie »Das Lied von der Glocke«, »Die Kraniche des Ibykus« und »Die Bürgschaft«. Mir war ganz entfallen, dass »Die Bürgschaft« 20 Stropen lang ist mit je 7 Versen. Das macht also insgesamt 140 Zeilen, die ich damals in der Schule freiwillig auswendig gelernt hatte. Ich war auch mächtig stolz darauf. 🙂

»Weil Lachen fröhlich macht«, hatte einen schönen Titel und bezeichnete sich selbst als Gedichte-Schnupperbuch für neugierige Kinder. Nun bin ich rein äußerlich kein Kind mehr, aber es zauberte mir sofort ein Lächeln ins Gesicht und da habe ich es eingesackt. Die Gestaltung des Buches ist ganz wunderbar mit vielen liebevollen schwarz-weiß-blauen Zeichnungen. So erfährt man zum Beispiel, warum der armen Tante Adelheid ihr Rüschenkleid geplatzt ist. Die Gedichte stammen von unterschiedlichen Dichtern und wurden sorgsam für Kinder ausgewählt. Häufig werden Tiere thematisiert, z. B. in »Ungereimtes über den Iltis« von Masche Kaléko.

Jung – Dynamisch – Erfolglos

Zu allerletzt habe ich »Ein literarischer Bewerbungsratgeber« entdeckt, dessen Untertitel mich überzeugt hat. Und wer hat denn nicht selbst schon einmal in dieser schwierigen und anstrengenden Phase gesteckt? Da kann es durchaus interessant sein, ob nicht Kästner, Orwell, Bukowski, Tucholsky und andere in dem knapp 200-seitigen Buch irgendwelche Tipps für einen selbst bereit halten. Natürlich immer mit einem Augenzwinkern. 😉

Weihnachtskalender 2016

Es ist schon wieder so weit. Der Winter naht und die Weihnachtszeit rückt mit großen Schritten näher. Und so startet am heutigen 1. Dezember zum fünften Mal der Akustische Weihnachtskalender für das Jahr 2016. Jeden Tag bis zum 24. Dezember öffnet sich ein Türchen und es wird eine kleine Geschichte oder ein Gedicht zum Anhören geben.

Ich bin schon jetzt auf die sicherlich wieder großartigen Beiträge gespannt!

Und wer nicht genug bekommen kann, kann durch die Kalendertüren der vergangenen Jahre stöbern: 2012, 2013, 2014 und 2015.

Pulsgeworden

Im September 2016 ist eine Anthologie unter dem Namen »Pulsgeworden – Stadt schlägt Sinn in Dir« erschienen. Die Herausgeberinnen sind Stephanie Mattner vom Projekt Sternenblick und Jennifer Hilgert.

Im Buch beschreiben etwa 50 Autorinnen und Autoren ihren ganz persönlichen Blick auf die Stadt Berlin. In Form von Gedichten und Kurzgeschichten wird hier vom Ankommen in der Stadt gesprochen, von der Liebe zum Kiez, vom Mauerfall und der Wendezeit, von den Menschen und den Straßen, vom Entdecken per Bus und Bahn, vom Erlebnis Berlin bei Tag und bei Nacht.

Zur Premiere gab es eine Lesung im Cafe Mahlsdorf. Etliche Autorinnen und Autoren fanden sich in gemütlicher Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen an einem Sonntagnachmittag ein. Elf Vorträge wurden gehalten, wobei jeder sein abgedrucktes Werk und bis zu drei weitere Stücke in zehn Minuten vortragen durfte.
Ein alter Mann, ganz in weiß gekleidet, nahm vor dem Publikum Platz. Er setzte sich nicht, sondern trug seine »Ode an die Spree« im Stehen vor. Er hatte die losen Zettel auf dem Tisch abgelegt und den Stuhl zur Seite gerückt. Sein Blick ging in die Ferne und er sprach die Verse frei und klar hinaus. Mit seiner Mimik untermalte er das Gesagte und mit den Händen gestikulierte er: sei es der Fluss, der sich in seinem Bett wandte, die Raben, die über Moab flogen oder der Kirchturm, hinter dem die Sonne verschwand. Nach der Ode folgten weitere Gedichte, wo jedes für sich eine eigene Geschichte aus Moabit erzählte, zusammen genommen jedoch ein kleines Meisterwerk entstand. Mit begeistertem Applaus wurde diese fabelhafte Vorstellung von Horst Jahn honoriert.

Nach gut zwei Stunden und einer kleinen Pause, die zum Kontakte knüpfen und für ein Gruppenfoto genutzt wurde, fand diese Lesung ihren erfolgreichen Abschluss.
Eine weitere Lesung mit anderen Autorinnen und Autoren aus dem Buch »Pulsgeworden« findet am Samstag, 3. Dezember, um 20 Uhr im DanTra’s in Schöneberg statt. Facebook-Termin vormerken!

Pulsgeworden Gruppenfoto

P.S. Ich bin mit meinem Gedicht »Erwachen einer Stadt« im Buch vertreten.