David Damm, 2022
Inspiriert durch einen Kommentar auf einem anderen Blog, vielen Dank! 🙂
Das Blog für Lyrik, Prosa, Musik und Ton.
David Damm, 2022
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Der erste März erfreut mein Herz,
Der Frühling ist erschienen,
Die Vöglein singen Quint und Terz,
Die Sonne klettert himmelwärts,
Im Krokus summen Bienen.
David Damm, 2022
Noch schnell ein verspätetes Märzgedicht, der Frühling ist in vollem Gange und in wenigen Tagen tanzen wir schon in den Mai.
Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter!
Ach Liebster, mein Liebster, ich färb’s erst noch bunter.
Das Haar will ich schneiden, doch nur an den Spitzen,
Das geht ganz schnell vor dem Spiegel im Sitzen.
Dann muss ich sie gründlich mit Warmwasser spülen,
Schon bald wirst du es selber erfühlen,
Wie kuschelweich mein Haar dadurch wird,
Wie Sonnenlicht durch die Strähnchen flirrt.
Dann nehm‘ ich die Bürste und werde sie kämmen
Und pudern, um Läuse einzudämmen.
Ich trockne die Haare mit dem Heißluftfön,
Mein Liebster, für dich nur mach‘ ich mich schön.
Mein Pony muss schließlich geglättet werden,
Damit ich die Schönste werde auf Erden,
Ist dieser Schritt endlich auch getan,
Fang ich schon mit dem Flechten an.
Doch weil’s, wie du weißt, einige Meter sind,
Gedulde dich kurz, ich mache geschwind,
Zu guter Letzt werde ich’s parfümieren
Und etwas Pomade zum Halt hinein schmieren.
Nach einigen Tagen, das ist jedem klar,
War Rapunzel fertig mit ihrem Haar.
Ein kurzer Blick in den Spiegel und dann
Trat sie überglücklich ans Fenster heran:
Mein Liebster, ich lasse das Haar rasch herunter,
Doch jener schlief fest unterm Busch des Holunder.
David Damm, 2022
Bianca Körner zelebriert im April auf Instagram den Poesiemonat, den National Poetry Month. Jeden Tag stellt sie eine Aufgabe und ich mache mit.
Die 6. Aufgabe lautete: »Schreibe über dein Haar.« Ich habe die Aufgabe minimal abgewandelt und über jemandes anderen Haare geschrieben.
Wenn die Hähne nicht mehr krähen,
Wird ein Sturm den Stall fort wehen.
David Damm, 2022
Bianca Körner zelebriert im April auf Instagram den Poesiemonat, den National Poetry Month. Jeden Tag stellt sie eine Aufgabe und ich mache mit.
Die 5. Aufgabe lautete: »Denk dir eine Bauernregel aus.«
Ein Mensch geht durch ein kluges Land,
Sieht Städte sich mehren wie Körner im Sand,
Und bald schon steht er auf einem Gipfel,
Ein eisiger Wind weht durch die Wipfel,
Die Aussicht ist bombig, doch gibt’s eine Tücke:
Zu Füßen klafft eine riesige Lücke.
Der Regen peitscht auf, durchdringt seine Sachen,
Der Rückweg versperrt durch Bäume, die krachen,
Die Wolken verdunkeln, gleich kommt ein Gewitter,
Steht er dann noch oben, so trifft es ihn bitter,
Am Abgrund wird’s laut, sein Blick wird trüber,
Wer hilft dem Gesell‘ schaf(f)t er es hinüber?
David Damm, 2022
Bianca Körner zelebriert im April auf Instagram den Poesiemonat, den National Poetry Month. Jeden Tag stellt sie eine Aufgabe und ich mache mit.
Die 4. Aufgabe lautete: »Schreibe ein Gedicht mit einem Bruch in der Mitte.«
Grummeln dringt durchs Tor,
Elfen schweben zum See,
Irrlichter sind auch dabei,
Sie tranken vom Cognac,
Torkelnd und stolpernd, o weh.
David Damm, 2022
Bianca Körner zelebriert im April auf Instagram den Poesiemonat, den National Poetry Month. Jeden Tag stellt sie eine Aufgabe und ich mache mit.
Die 3. Aufgabe lautete: »Schreibe ein Akrostichon.«
Rosen sind rot,
Veilchen sind blau,
Die ersten sind dornig
Und machen dir Au.
David Damm, 2022
Bianca Körner zelebriert im April auf Instagram den Poesiemonat, den National Poetry Month. Jeden Tag stellt sie eine Aufgabe und ich mache mit.
Die 2. Aufgabe lautete: »Schreibe eine eigene vierzeilige Version von „Rosen sind rot, Veilchen sind blau…“«
Zwei Blaumeisen
Turnen auf dem Maschendrahtzaun
Und halten Hochzeit.
David Damm, 2022
Komisch:
Ohne Geld
Häuft sich im
Leben meist Wertvolleres an –
Erlebnisse.
David Damm, 2022
Dieses Elfchen entstand im Rahmen der Aktion #ElfchenZumElften von „Dein Poet“ zum Thema Geld.
Ich steh am Kudamm in Berlin,
Wo Enten durch die Straßen zieh’n,
Der Storch stakst durch den grünen Flor,
Am Zebrastreifen steht davor
Ein Schimmel, mit den Hufen scharrend,
Weil auf der Bahn, nur kurz verharrend,
Die Schnecken schnell vorüber sausen,
Ihr Fahrtwind lässt mein Haar zerzausen.
Und in den Bäumen sitzt sogar
Der eine oder and’re Star,
Die herzlich miteinander plappern,
Der Storch stimmt ein mit lautem Klappern,
Am Baumstamm pocht der bunte Specht
Natürlich auf sein gutes Recht.
Und doch ist’s ungewöhnlich still,
Ach Mist, ich weiß‘: April, April.
David Damm, 2022
Bianca Körner zelebriert im April auf Instagram den Poesiemonat, den National Poetry Month. Jeden Tag stellt sie eine Aufgabe und ich mache mit.
Die 1. Aufgabe lautete: »Schreibe ein Aprilscherzgedicht.«
Der Regen peitscht, die Sonne lacht,
Und Wind lässt Zweige tanzen.
Die Blumenglöckchen sind erwacht,
Der Regen peitscht, die Sonne lacht,
Die Knospen tragen weiße Tracht
Und Gärtner viele Pflanzen.
Der Regen peitscht, die Sonne lacht,
Und Wind lässt Zweige tanzen.
David Damm, 2022
Gehe nie zu deinem Fürst,
Wenn du nicht gerufen wirst.
Tut er dich dann rufen,
Schwing schleunigst deine Hufen!
David Damm, 2022
Trotz
Aller Fehler
Dulden erfahrene Menschen
Einen Tobsuchtsanfall und schenken
Liebe.
David Damm, 2022
Dieses Elfchen entstand im Rahmen der Aktion #ElfchenZumElften von „Dein Poet“ zum Thema Erziehung.
Der Frühling kommt,
Die Kälte geht,
Der Panzer rollt,
Ein Krieg entsteht.
David Damm, 2022
Der Mensch fliegt hin, der Mensch fliegt her,
Die Welt liegt ihm zu Füßen,
Er staunt ob der Naturschönheit,
Genießt die Freiheit und die Zeit,
Nach Hause lässt er grüßen.
Ein Kuss fliegt hin, ein Kuss fliegt her,
Die Freundschaft ist gefunden,
Und manches tolle Exemplar
Verliebt sich in den andern gar,
Gefolgt von heißen Stunden.
Ein Wort fliegt hin, ein Wort fliegt her,
Bis Kopf und Stimme glühen,
Sich gegenseitig heftig fetzend
Trifft manches Wort, ist stark verletzend,
Für’s Schlichten kein Bemühen.
Die Faust fliegt hin, die Faust fliegt her,
Die Schneidezähne krachen,
Die Prügelei zieht sich ein Weilchen,
Der eine trägt nun rechts ein Veilchen,
Doch keiner gibt den Schwachen.
Ein Stein fliegt hin, ein Stein fliegt her,
Am Kopf platzt eine Wunde,
Das Blut rinnt über’s weiße Hemd,
Der Gegner krümmt sich aufgestemmt,
Nun kommt’s zur letzten Runde.
Ein Schuss fliegt hin, ein Schuss fliegt her,
Die Kugeln surren, zischen,
Der Kampf, nur sinnloses Gefecht,
Am Schluss hat niemand gut und recht,
Denn viele wird’s erwischen.
Ein Kuss fliegt hin, doch keiner her,
Die Mutter steht am Grabe,
Die Wangen feucht, der Blick so leer,
Das Herz für allezeit ihr schwer –
Ach Mensch, ist Dummheit eine Gabe?
David Damm, 2022
Post
Aus Fernost,
Kam nur’n Brief.
Etwas lief schief beim
Transport.
David Damm, 2022
Dieses Elfchen entstand im Rahmen der Aktion #ElfchenZumElften von „Dein Poet“ zum Thema Brief.
Ein Süchtiger hetzte durchs wilde Berlin,
Er suchte ganz dringend ’ne Schnupfmedizin,
Erst am Bahnhof Zoo
Wurd’s Näschen ihm froh,
Die dreckige Luft roch nach Öl und Benzin.
David Damm, 2022
Bestimmt
Lässt du
Im Ambiente des
Cafés nicht nur Kaffeelöffel
Kreisen.
David Damm, 2022
Dieses Elfchen entstand im Rahmen der Aktion #ElfchenZumElften von „Dein Poet“ zum Thema Erwartungen.
Ich mag, die Gipfel zu erklimmen,
Ich mag, durch breite Flüsse schwimmen,
Ich mag, auf wilden Pfaden gehen,
Ich mag, viel von der Welt zu sehen,
Ich mag, wie Schmetterlinge fliegen,
Ich mag, faul auf der Haut zu liegen,
Ich mag, wenn’s draußen stürmt und blitzt,
Ich mag, wenn du hier bei mir sitzt,
Ich mag kein schlechter Dichter sein,
Doch mehr als dich mag ich den Wein.
David Damm, 2022
Da steht ein Pferd auf weiter Flur,
Der Wind fegt durch die Felder,
Das Pferd, ein Pony ist es nur,
Geht nimmer in die Wälder.
Denn eines Tages war es im Wald
Und trabte auf matschigen Wegen,
Da ward es zerstochen von Mücken alsbald
Und musste sich wochenlang pflegen.
Ein Bauer, der das Pferdchen sah,
Mit seiner müden Mähne,
Grub seine Hände in das Haar
Und striegelte die Strähnen.
Beim nächsten Mal nahm er das Maß
Mit einem langen Faden,
Vom Bauchumfang, das war ein Spaß,
Von Kopf und Hals und Waden.
Der Bauer ging zu seiner Frau,
Bat sie, sie sollt‘ was nähen,
Und tüchtig bis zum Morgengrau
War es ganz schnell geschehen.
Die Sonne scheint flach übers Feld,
An Gräsern hängen Tropfen,
Die Frau zieht hier, der Bauer hält,
Dann zerren sie und stopfen.
Im Nu ist nun das Werk vollbracht,
Das Pferd kann’s selbst nicht glauben,
Schwarzweiß gestreift, der Bauer lacht,
Das Zebrapferd muss schnauben.
Schnell spricht sich’s rum, Pony und Kleid,
Die Leute kommen und staunen,
Das Pony strahlt und wiehert breit,
Die Menschen beginnen zu raunen:
Einst stand ein Pferd auf weiter Flur,
Der Wind ging durch die Felder,
Das Pferd, ein Pony war es nur,
Geht seitdem in die Wälder.
David Damm, 2022