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Schlagwort: bauernweisheit (Seite 1 von 1)

Bauernregel

Wenn die Hähne nicht mehr krähen,
Wird ein Sturm den Stall fort wehen.

David Damm, 2022

Bianca Körner zelebriert im April auf Instagram den Poesiemonat, den National Poetry Month. Jeden Tag stellt sie eine Aufgabe und ich mache mit.
Die 5. Aufgabe lautete: »Denk dir eine Bauernregel aus.«

Sommerweisheit

Ich quälte mich seit vielen Tagen
Mit merkwürdigen Sinnesfragen,
Wieso, weshalb, warum ist’s so,
Macht Klugheit dumm und Dummheit froh?

Nach ewig langen Grübeleien
Konnt‘ ich mich von der Qual befreien,
Denn als ich in den Spiegel sah,
Entdeckte ich ein Tier im Haar.

Erst unterm Rastermikroskop
Sah ich, wie’s seine Mütze hob:
Es war ein klitzekleiner Floh
Mit einem Hut aus blondem Stroh.

Fortan werd‘ ich auch Hüte tragen,
Dann wird mich nie mehr Juckreiz plagen,
Denn dieser Floh hat’s schlau erkannt,
Ein Hut schützt vor dem Sonnenbrand.

David Damm, 2021

Dieses Gedicht wurde im Rahmen der Juniverse-Challenge zum Begriff »Strohhut« verfasst.

Schottische Weisheit

Hängt dein Bierbauch überm Kilt,
Und aus dem Hemd der Schwabbel quillt,
Dann weißt du schon, was immer gilt:
Was and’re denken, ist halb so wild.

David Damm, 2021

Bauernweisheiten

In einem Bauernkalender sollte folgendes Sprichwort, das nicht nur von Bauern, sondern auch von Ärzten bestätigt werden würde, niemals fehlen:

Wer Laub bläst, bläst kein Trübsal.

Blätter lassen sich auch zu jeder Tages- und Nachtzeit besonders leise entfernen. Man nehme ein Buch zur Hand und blättere darin.

Schlaue Leser sind beliebter als Laubbläser.

Und zu guter Letzt hat sogar die Mode ein Wörtchen mitzureden:

Lieber einen blauen Blazer tragen als einen lauten Bläser.