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Schlagwort: natur (Seite 1 von 2)

Sonntags

Die Bienen summen durch Wiesen und Klee.
Die Rehe äsen an der Havelchaussee.
Die Hasen hoppeln auf der Jägerallee.
Die Vögel trällern eine Liedchenidee.
Die Hummeln brummen auf ihrer Blüten-Tournee.
Die Eichhörnchen springen durch Wipfel, juchee.
Die Rotfüchse trotten durchs Kudamm-Karree.
Die Wildschweine schwimmen im Teufelssee.
Zusammengefasst als kurzes Resümee:
Nur Menschen verdummen vor dem PC.

David Damm, 2022

Morgenröte

Morgenröte,
Ebbe, Flut,
Entfesselten Wind spüren,
Rausch mit allen Sinnen
Erleben.

David Damm, 2021

Dieses Elfchen entstand im Rahmen der Aktion #ElfchenZumElften von „Dein Poet“ zum Thema Meer.

Nashörner

Nashörner,
Altzeitliche Tiere,
Trotzten allen Gefahren
Und wurden trotzdem ausgerottet –
Raritäten.

David Damm, 2021

Dieses Elfchen entstand im Rahmen der Aktion #ElfchenZumElften von „Dein Poet“ zum Thema Natur.

Natur

Natur
Erwacht allmählich,
Blasse, schwache Konturen,
Endlich den Schleier lüften,
Leben.

David Damm, 2021

Gestern begann der Tag mit Nebel. Der Wetterbeobachtungsturm auf dem Fichtenberg war nur noch ganz schwach zu sehen. Die Sichtweite betrug einen Kilometer. Meteorologisch gesehen spricht man aber erst bei weniger als einem Kilometer von Nebel.

Hier noch ein Verweis zu zwei dazu passenden, älteren Beiträgen: Nebelleben (Palindrom) und Leben im Nebel (Foto).

Melancholie

Melancholie
Am Morgen,
Chorgesänge der Vögel,
Huldigung der unberührten Natur,
Tagtäglich.

David Damm, 2020

Eines von elf Elfchen, geschrieben am 11. 11., dem Elfchen-Tag.

Pflanzplan

Tulpen und Hyazinthen
Setz‘ ich nach hinten,
Rosen mit Dornen
Pflanz‘ ich nach vornen,
Und in die Mitte
Kommt eine Margerite.

David Damm, 2020

Weihnachtsgeschenke

Berge von Geschenken lagen
Unter’m Weihnachtsbaum drapiert,
Wurden aufgefetzt – nun Klagen –
Opa hat es nicht kapiert,
Was der Junge sich erträumte,
Eine saub’re, aufgeräumte,
Wunderschöne Welt zu haben
Ohne tiefen Abfallgraben.

David Damm, 2018

Augenblick III – Herbst

Gummistiefel waten durch das Moor,
Und halten am Ufer zur Rast,
Die finstere Schlinge wird ausgeworfen,
Die Versuchung wird ihm zur Last.
Blitz und Donner, Naturgewalten,
Prasselnder Regenschauer,
Aufgegeben, zugeschnappt,
Versunken in elender Trauer.

Während er flog, hat er sie angeschaut.
Er sah ihr tief in die Augen.
Sie erwiderte seinen Blick,
Am Himmel flogen weiße Tauben.
Glückshormone schossen durch ihre Adern,
Erfüllten sie mit Glückseligkeit.
Tränen fielen, Freudentaumel,
Ende der gemeinsamen Zeit?

David Damm, 2005

Das ist die herbstliche Fortsetzung des Gedichts vom Fisch und der Rose. Hier gehts zu den vorherigen Teilen vom Frühling und Sommer.

Mutschekiepchen

Auf der Haut trägst du die Pünktchen,
Ungezählt vom Sonnenschein,
Jedes flammt in mir ein Fünkchen,
Und mein Herz soll deines sein.

Flieg, mein kleines Mutschekiepchen,
Sonnenblumenfeuerland,
Sei mein allerliebstes Liebchen,
Komm zurück, nimm meine Hand.

David Damm, 2016

Das Apfelbäumchen

Sieh, das kleine schmale Stämmchen,
Das auf grüner Wiese steht,
Wie der Wind mit seinem Kämmchen
Durch das Laub ganz zärtlich geht.

Riech, wie fein sich diese Früchtchen
Mit Verlockung parfümiert,
Und noch süßer ihre Düftchen,
Wenn die Äpfelchen kandiert.

Horch, das Rascheln in den Blättchen,
Säuseln, Brausen wie am Meer,
Bunt gefärbt geh’n sie zu Bettchen,
Bis die Zweige kahl und leer.

Pflück die glühend‘ Apfelbäckchen,
Strahlend rot vom Sonnenschein,
Husch, hol schnell ein großes Säckchen,
Sammle alle Äpfel ein.

Koste von den reifen Stückchen,
Mhhh, wie gut der Kuchen schmeckt,
Zimt und Zucker und ein Schlückchen
Apfelwein und Apfelsekt.

David Damm, 2016

Apfelbäumchen

Abend am Wannsee

Die Blässgänse fiepsen,
Ein Motorboot dröhnt,
Die Sonne versinkt hinterm Wald.
Eine Entenfamilie schwimmt über den See,
Sechs Schwäne wie Perlen auf einer Schnur.
Ein goldener Streif geht steil in den Himmel,
Und silbern glänzen die Wolken.

Die Wellen plätschern seicht an die Mole,
Der BVG-Dampfer fährt hupend in den Wannseehafen ein,
Durch die Fenster scheint ungehindert das letzte Licht.
Die Sonne brennt ein schmales Loch durch die Wolken,
Die Sonne – ein feuerrotes Ei.
Der Wind flaut ab,
Ein Segelboot streicht das Segel ein.

Die Bootmasten im Hafen stehen still,
Auf ihren Einsatz wartend wie unbenutzte Bleistifte.
Zweihundert Stare folgen im Zickzack der versunkenen Sonne.
Raben und Möwen ziehen nach Norden,
Die Havel hinauf nach Spandau,
Am Strandbad Wannsee vorbei,
Wo die Strandkörbe dem See ihre Rücken zeigen.

David Damm, 2016

Biberach

Es lebte ein Biber in Biberach,
Der nagte nachts Bäume und blieb lang wach.
Frau Biberin kochte!
Ob er sie noch mochte?
D’rum gab es am Morgen mal wieder Krach.

David Damm, 2016

Paaren

Es suchte ein Biber in Paaren
Ein Shampoo zum Färben von Haaren,
Er dacht‘, es wär schlau,
Doch nun sind sie grau –
Er las nicht die Nebengefahren.

David Damm, 2016

Die Kaulquappe

Quapp, quapp,
Quapp – p – p,
Kauli komm, komm her,
Du kleine Kaulquappe,
Quapp, quapp,
Quapp – p – p,
Dein kugeliger Kopf,
Deine keuchenden Kiemen,
Quapp, quapp,
Quapp – p – p,
Kauli komm und koste,
Knabber und schluck,
Quapp, quapp,
Quapp – p – p,
Du kriegst Krallen,
Bald kannst du kriechen,
Quapp, quapp,
Quapp – p – p,
Kletter auf mein Knie,
Du Frosch oder Kröte?
Quaaak, quaaak.
Quapp.

David Damm, 2016

Augenblick II – Sommer

Er findet bald ein lauschiges Plätzchen,
Zwischen Algen, Hechtkraut, Anemonen,
Hat sofort ein Auge geworfen –
Auf die Rose – will bei ihr wohnen.
Sie willigt ein, bietet ihm Schutz
Vor dem brennenden Sonnenschein,
Erfreut über diese willkommene Geste
Möcht‘ er ewig mit ihr zusammen sein.

Schmetterlinge kreisen durch die Lüfte,
Schwalben zwitschern es über dem Teich,
Der junge Fisch und die blühende Rose
Einander vernarrt und zugeneigt.
Gemeinsam verbringen sie Tag um Tag,
Von herrlichster Früh bis spätester Stund‘,
Sie lachen, sie leben, sie lieben sich,
Beschließen den trautesten, festen Bund.

David Damm, 2005

Das ist die sommerliche Fortsetzung des Gedichts vom Fisch und der Rose. Hier gehts zum ersten Teil, der den Frühling beschreibt.